Anna und Victor, die Hostalbesitzer, haben uns einen schönen Abschied beschert. Sie geben uns Pachamama mit auf den Weg, eine kleine Figur die die Nachbildung der Inka-Göttin Mutter Erde darstellt, um uns auf unserem weiteren Reiseweg zu beschützen. Nirgends wo haben wir uns auf unserer Reise bisher so wohl gefühlt und an keinem Ort solange aufgehalten wie hier in Sucre.
Nach 18 Tagen wird es endlich wieder Zeit aufzubrechen um Neues zu entdecken und kennenzulernen. Unser Weg führt uns weiter durch das Hochland von Bolivien. Die ersten Kilometer aus der Stadt sind noch geteert, dann geht die Straße in eine Ripiopiste (Wellblechpiste) über. Diese führt uns über zerklüftete Berge bevor sie sich eine Zeitlang seitlich am Flussbett entlang schlängelt.
Immer wieder sind ganze Straßenhälften abgebrochen und über den Hang abgerutscht. Vor uns sehen wir einige LKW`s in Schlange stehen. Wir müssen anhalten, was ist passiert? Raupen beseitigen einen Steinschlag der anscheinend letzte Nacht abgegangen ist. Nach einer Stunde geht es wieder weiter. Wir kommen nur mühsam voran auf der schlechten Straße. Für die letzten 60 Kilometer haben wir sage und schreibe drei Stunden gebraucht. Dafür erleben wir die Landschaft umso intensiver.
Jetzt wird uns klar warum die meisten Straßen in Bolivien so schlecht sind. Der Bevölkerung sind die Straßenzustände unwichtig, da die wenigsten sich einen PKW leisten können. Es sind nur wenige Autos unterwegs, meist sind es LKW’s oder Überlandbusse, welche überwiegend Nachts fahren.
Wir fahren an Bauernhöfen vorbei, die oft kilometerweit voneinander entfernt liegen. Dörfer sind eher seltener. Uns erinnert die Gegend an die Kaffee-Werbung aus dem Hochland, die es vor Jahren mal im Werbe-Fernsehen gab.
Ein junger Bauer mauert gerade einen Kasten für den Zähler der Stromversorgung, die er in den nächsten Tagen bekommt. Seine beiden Kleinkinder, bekleidet mit einer Unterhose und einem T-Shirt, laufen barfuss über den Hof obwohl die Sonne schon seit 20 Minuten unterging und es sehr kalt ist. Wir sind immerhin noch auf 3500 m über Meereshöhe. Der junge Bauer erlaubt uns mit unserem VW-Bus auf seinem Grundstück zu übernachten. In Windeseile hat es sich herumgesprochen, „zwei Außerirdische sind mit ihrem VW-Bus gelandet“. Alle Kinder aus der näheren Umgebung beobachten uns in sicherer Entfernung. Am nächsten Morgen hören wir schon vor Sonnenaufgang Kinderstimmen vor unserem VW-Bus. Nach dem Öffnen unserer Schiebetür am VW-Bus sind urplötzlich alle wieder verschwunden.
Gleich neben unserem Standplatz ist der Dreschplatz. Gemeinsam mit den Nachbarn wird das Trennen von Stroh vom Getreide noch von Hand ausgeführt. Es ist Sonntag gegen 8:00 Uhr morgens und die beiden Nachbarfamilien erscheinen mit ihren Strohgabeln zum Dreschen. Wir müssen leider wieder weiter, denn wir haben heute noch eine weite Strecke vor uns. Unser Tagesziel heißt Samaipata. Eine Zeitlang führt uns die Straße aus dem Nebel heraus und wir fahren hoch über dem Nebelmeer.
Der Nebel zieht sich vom Regenwald des Tieflandes über die Kämme der Cordillera Oriental hoch und bettet sich in die Täler des Hochlandes ein. Später geht die Straße wieder bergab und führt direkt in die Nebelbrühe. Es folgen fünf Stunden Fahrt durch Nebel auf schmierigster Schlammpiste, die wir so schnell nicht vergessen werden. An vielen Stellen ist die Fahrspur nur eine Fahrzeugbreite breit und es geht einige hundert Meter senkrecht den Abhang hinunter.
Wir überlegen, sollen wir im Nebel stehen bleiben oder weiterfahren? Was ist wenn es noch mehr regnet ? Kommen wir dann überhaupt noch durch oder bleiben wir im Schlamm stecken? Viele Fragen gehen uns durch den Kopf. Was ist richtig? Wir fahren weiter. Immer wieder halten wir an wenn es die Situation zulässt und machen unsere Scheinwerfer vom Schlamm sauber um besser gesehen zu werden. Von den wenigen Fahrzeugen die uns entgegen kommen sind die meisten unbeleuchtet oder die Beleuchtung ist defekt. Vor uns ist ein LKW von der Straße abgerutscht. Gott sei dank auf die Berg zugewandte Seite. Zwei Männer probieren es mit freischaufeln. Wir können nicht anhalten, sonst rutschen wir selber ab. Nun ist uns klar, Autofahren in Bolivien ist nicht nur ein Abenteuer, es kann auch sehr gefährlich werden. Es ist bereits Nachmittag, als sich der „Nebelvorhang“ lichtet. Welch eine Wohltat für die Augen. Wir haben noch 30 Kilometer vor uns bis nach Comarapa, wo auch wieder die Teerstraße beginnt. Die restlichen 120 Kilometer bis Samaipata sind dann nur noch ein Klacks.
In Samaipata bleiben wir ein paar Tage bei Pieter und Margarita, einem holländischen Paar, das seit 20 Jahren in Bolivien lebt und neben ihrer Heilkräuter-Farm auch einen kleinen Campingplatz betreiben. Bevor wir aber das Hochland nun endgültig verlassen, wollen wir noch eine Tagestour in den Bergnebelwald unternehmen.
Hierfür benötigen wir einen Führer, ohne ist es nicht erlaubt, der uns wieder sicher aus dem Dschungel bringt. Pieter organisiert diese Tour und ruft seinen Freund Frank an, der schon sieben Jahre in Samaipata lebt und zuvor als Banker in Hamburg sein Brot verdiente. Am nächsten Morgen holt uns Frank mit seinem Jeep ab. Unterwegs nehmen wir noch zwei Deutsche mit. Heidi und ihre Tochter Sonja aus Erlangen. Sonja macht gerade ein freiwilliges Jahr als Kindergärtnerin in einem kleinen Dorf unten im Regenwaldgebiet und ihre Mutter ist zur Zeit für drei Wochen auf Besuch hier. Nach einer Stunde Fahrt im Jeep lassen wir die letzten Pfirsichplantagen hinter uns und der Weg endet irgendwo im Bergnebelwald. Nun geht es zu Fuß weiter. Frank mit einer großen Machete voraus.
Die Besonderheit dieses Bergnebelwaldes sind seine Riesenfarne. Auf dem Weg zum Bergkamm durchqueren wir verschiedene Vegetationszonen. Oben am Gipfel angekommen haben wir einen sensationellen 360° Rundblick über die Gipfel der Riesenfarne und das gesamte Nebelwaldgebiet. Untypischerweise haben wir den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein. Von der Tierwelt haben wir außer ein paar Schmetterlingen und Papageien nicht viel zu Gesicht bekommen. Auf dem Rückweg zeigt uns Frank eine frische Jaguarspur, die wie er uns erzählt, auch für ihn Seltenheitswert hat. Sechs Stunden Gehzeit haben wir hinter uns als wir wieder am Fahrzeug sind und nach Samaipata zurückfahren.
Nach über sechs Wochen verlassen wir das Hochland. Unser nächstes Ziel ist das Missionsgebiet der Bayerischen Franziskaner in Süd-Amazonien. Für die 480 Kilometer veranschlagen wir zwei Reisetage, die uns aber am Ende nicht reichen.
Am frühen Morgen fahren wir los. Bei den Bauern die mit ihrer Feldernte an den Straßen stehen, decken wir uns nochmals unterwegs mit Frischobst und Gemüse ein. Die ersten zwei Stunden geht es ständig bergab bevor wir die ersten Vororte der Millionenstadt Santa Cruz erreichen. Eigentlich meiden wir Großstädte im Allgemeinen aber an Santa Cruz führt wortwörtlich kein Weg vorbei, denn es gibt keine Umgehungsstraße. Ein paar Mal verfahren wir uns. Wir fragen uns wieder einmal durch, denn auch hier wie im restlichen Bolivien haben Hinweisschilder Seltenheitswert. Am Spätnachmittag sind wir bereits nördlich von Santa Cruz und entdecken am Straßenrand ein Schild mit der Aufschrift „300 m – Delikatessen aus Austria“. Wir sind neugierig und folgen dem Schild welches uns zu einer Rinderfarm führt. Der Hofhund empfängt uns schon von weitem. Außer ihm scheint niemand zu Hause zu sein. Wir klingeln, wir rufen, keine Seele rührt sich. In dem Moment als wir wieder umdrehen, kommt Elfriede aus dem Stall. Wir fragen ob man von den angeschriebenen Spezialitäten etwas kaufen kann. Natürlich, ruft sie aus und erzählt uns wie sie damals vor 24 Jahren mit ihrem Mann Andreas und ihren vier Kindern aus Österreich hierher gekommen sind und sich eine Rinderfarm aufgebaut haben. Zusätzlich betreiben sie seit einigen Jahren noch eine kleine Schankwirtschaft am Wochenende mit österreichischen Spezialitäten aus eigener Hausschlachtung. Der Renner bei den Bolivianern sei die Surrhaxen mit Sauerkraut. Sie lädt uns zum Kaffee ein und erzählt uns, dass sie eigentlich aus dem Rheinland stammt und mit 21 Jahren und drei Kindern schon verwitwet war. Dann lernte sie ihren jetzigen Mann Andreas aus Österreich kennen und ging mit ihm nach Bolivien. In diesen Moment kommt Andreas herein und sagt: „Ihr könnt gerne heute Nacht auf unserem Grundstück übernachten“. Angebot angenommen und unsere Küche bleibt heute ebenfalls kalt, denn es gibt Surhaxen.
Gegen Abend kommt Andreas zu uns raus und erzählt uns seine ganze Lebensgeschichte. Er ist schon über siebzig und hilft noch jeden Tag auf der Rinderfarm mit. Schnell vergeht die Zeit und bevor wir auf die Uhr schauen ist es bereits nach Mitternacht. Am frühen Morgen geht unsere Fahrt weiter. Irgendwann wird die Straße wieder mal zum Albtraum, sie führt uns direkt in den Schwemmsand des ausgetrockneten Flussbett des Rio Grande. Der Rio Grande hat momentan noch eine Restbreite von ca. 200 Metern. In der Regenzeit hat er eine stolze Breite von über einem Kilometer. Für die 200 Meter Flußüberquerung benötigen wir für unseren VW-Bus einen Holzkahn. Das ganze ist eine etwas wackelige Angelegenheit bis der Bus schlussendlich auf dem Kahn steht. Vier Männer schieben den Holzkahn im brusthohen Wasser ans andere Flussufer.
Am Flussufer entdecken wir eine kleine Hütte wo wir gegrillten Fisch, Reis und Yukka zu Mittag essen. Einen jungen Pfarrer, den wir unterwegs mit seinem Moped getroffen haben und der uns immer wieder den Weg zeigte, laden wir zum Essen ein. Anschließend geht die Fahrt weiter über holperige Piste. Nun werden wir mit der drückenden Hitze des Tieflandes, die wir die letzten Wochen bei eisiger Kälte so oft herbeigesehnt hatten, konfrontiert. Eigentlich sind es nicht die hohen Temperaturen, sondern vielmehr die hohe Luftfeuchtigkeit die uns zu schaffen macht. Dazu kommen noch Unmengen von Moskitos und undefinierbare Käfer, die uns besonders kurz vor Sonnenuntergang und kurz nach Sonnenaufgang das Leben schwer machen. Man merkt, es geht immer tiefer hinein in den Dschungel. Etliche Lkw`s mit gigantischen Baumstämmen aus dem Regenwald kommen uns entgegen.
Die Sonne ist bereits untergegangen. Nach Urubicha, unserem Zielort, wären es noch 50 Kilometer. Da wir den Weg nicht kennen, beschließen wir hierzubleiben und fragen den Chef des kleinen Dschungelflughafens ob wir an der Flugpiste übernachten dürfen. Kein Problem!
Kurz nach Sonnenaufgang geht es weiter nach Urubicha. Ab Ascencion führt der Weg noch mal über 40 Kilometer tiefroter Erdstraße in Richtung Nordosten. Wir fahren an unzähligen Termitenhügel vorbei. Wären da nicht die vielen Palmen, könnte sich die Szenerie auch irgendwo in Australien abspielen. Es ist Sonntag früh kurz vor neun Uhr. In dem Moment als wir am Dorfplatz einbiegen, kommen die Leute gerade vom Gottesdienst aus der Missionskirche.
Pater Walter, ein Franziskaner Mönch, der dieses Jahr schon vierzig Jahre hier am Rio Blanco lebt, hat eine alte Tradition wieder ins Leben gerufen. Er brachte die Musik zurück zu den Ciquitanos, wie sich die Indios hier in Urubicha nennen. Die Jesuiten waren es, die vor 300 Jahren zum ersten Mal den Ureinwohnern das Musizieren mit europäischen Instrumenten lehrten. Nach der Verbannung des Ordens verschwanden auch die Indios wieder im Regenwald. Nun wagte Pater Walter vor Jahren einen neuen Versuch. Selbst den Instrumentenbau, eine lange Tradition der Chiquitanos, reanimierte er.
Zusammen mit Schwester Ludmila gründete er vor elf Jahren eine Musikschule und gibt den Jugendlichen nun die Möglichkeit sich musikalisch fortzubilden. Bis vor kurzem war Klassische Musik in Bolivien noch Mangelware, doch dann kamen die Indios mit ihrer Barockmusik aus dem Regenwald. Letztes Jahr wurde der Chor und das Orchester aus Urubicha von Adveniat zu einer Deutschland-Tour eingeladen. Die jungen Musiker und Sänger gaben in den verschiedensten Städten Konzerte. Schwester Ludmila zeigt uns die Musikschule. Sie erzählt uns, es werden elf verschiedene Instrumente unterrichtet und die Musikschule wird ständig erweitert. Ziel ist es, ein Musikgymnasium mit Internat einzurichten. Sie verrät uns, auch dieses Jahr im November und Dezember werden sie nach Deutschland fahren und wieder Konzerte geben.
Pater Walter lädt uns ein in der Missionsstation zu bleiben und wir werden in einem Gästezimmer einquartiert. Der Gebäudetrakt in dem unser Zimmer ist, besteht noch original aus der Kolonialzeit. Wir kommen uns vor wie in einem Kloster. Die Wände sind über einen Meter dick und die Räume über vier Meter hoch. Das Zimmer ist spartanisch eingerichtet. Wir haben die Wahl zwischen Bett und Hängematte.
Die Missionsstation ist im Quadrat gebaut, ähnlich einem Vierseithof. An der Frontseite steht die Kirche. In den Seitengebäuden ist eine Weberei, eine Schreinerei und eine Holzschnitzerei untergebracht. Das Krankenhaus, die Schule, die Gärtnerei, die Rinderfarm und die Musikschule sind außerhalb der Missionsstation angelegt. Auch ein kleiner Verkaufsladen in dem selbst gefertigte Produkte angeboten werden, befindet sich an der Frontseite neben der Kirche.
Wir haben eine kleine Überraschung für Pater Walter dabei. Mein Onkel, der eigentlich die Idee hatte dass wir diese Mission besuchen, hat uns einige Bilder aus den Fünfziger Jahren aus seiner Zeit im Priesterseminar mitgegeben. Pater Walter war im gleichen Priesterseminar, nur in einer anderen Jahrgangsstufe und auf den Bildern sind somit einige Mitpriester zu sehen, die auch Pater Walter kennt. Als er die Bilder sieht, fallen ihm wieder einige Anekdoten ein, die sich damals zugetragen haben.
Es gab viel zu lachen mit ihm und Schwester Ludmila an diesem Abend. Auch Pater Walter hat eine kleine Überraschung für uns bereit. Er erzählt uns, dass die Nachbarmission von einem Franziskanerpater betreut wird, der Franz heißt und aus Schwandorf kommt. Schwandorf ist die Kreisstadt meines Heimat-Landkreises. „Er würde sich sicher freuen wenn ihr in besuchen kommt und ich melde euch gleich morgen früh telefonisch an“ meint Pater Walter. Eine tolle Idee; auch wir freuen uns schon auf den morgigen Tag und das Treffen mit Pater Franz.
Nach dem Frühstück fahren wir los. Es geht wieder über staubige Erdstraßen durch den Dschungel. Wir sind froh, dass es staubt und trocken ist. Denn in der Regenzeit hätten wir mit unserem Bus auf diesen Wegen keine Chance. Der Ort in dem Pater Franz seit zweieinhalb Jahren Seelsorger ist, heißt Yaguaru und liegt ca. 40 Kilometer von Urubicha entfernt. Kurz vor Mittag treffen wir in der Missionsstation bei Pater Franz ein. Er erzählt uns aus seinem Leben und seiner Arbeit hier. Nach dem Essen fahren wir mit seinem Jeep durch die Gemeinde und er zeigt uns die Projekte um die er sich kümmert.
„Noch keine Minute ist mir langweilig geworden“, sagt er. Für alles was er macht, muss er erstmal Geld aufbringen. Sei es für den Hausbau einer Familie, Geld für eine Operation oder Geld für Schulbücher die sich viele nicht leisten können. In der kurzen Zeit seitdem er hier ist, hat er bereits 60 Häuser gebaut. Wir könnten Stunden lang zuhören aber Pater Franz hat heute noch andere Termine.
Wir danken ihm, dass er sich kurzfristig für uns so viel Zeit genommen hat um uns Einblick in seine Arbeit zu gewähren, denn da er in zwei Tagen zum ersten mal einen Heimaturlaub antritt, hat Pater Franz noch einiges zu erledigen. Auf der Rückfahrt nach Urubicha ist es ruhig. Wir sind beide beeindruckt und hängen unseren Gedanken nach. Auch wenn die Kirche in den letzten Jahrhunderten nicht immer nur Gutes mit ihrer Missionierung verbreitet hat, sollte man vor solchen Menschen wie wir sie heute und in den letzten Tagen kennengelernt haben den Hut ziehen. Es fehlen uns einfach die Worte um zu beschreiben mit welchem Einsatz sie an ihre Aufgaben herangehen und was sie für andere Menschen leisten.
Es waren interessante Tage hier in Urubicha und Yaguaru. Uns hat es gut gefallen und wir haben wieder mal einiges gelernt für unser Leben. Eine Reise ist auch immer eine innere Reise.
Nun, unsere Reise geht weiter und führt uns ca. 250 Kilometer weiter östlich nach Concepcion. Wir wollen das Grab von Bischof Eduard Bösl besuchen, der in der Missionskirche in Concepcion an einem Seitenaltar begraben liegt. Bischof Bösl stammt aus Hirschau, unweit meiner Heimatstadt Pfreimd und war bis vor seinem Tode im Jahr 2000 hier Missionsbischof.
Als wir der Sekretärin des jetzigen Bischof über den Weg laufen und ihr erklären, wir kommen aus der selben Gegend wie Bischof Bösl und wir würden gerne sein Grab besuchen, lädt sie uns spontan ein zu übernachten und weist uns ein Zimmer zu. Nach dem wir ihr sagen „ uns würde ein Standplatz für unseren VW-Bus reichen“ meint sie „ dem Bischof Bösl würde das nicht recht sein und wir sollen doch das Angebot annehmen“. Angebot angenommen. Nun schlafen wir schon die vierte Nacht in einem „richtigen Bett“ und bekommen langsam Entzugserscheinungen gegenüber unserem VW-Bus-Bett. Ausgeschlafen, verabschieden wir uns am anderen Morgen aus dem Missionsgebiet und machen uns auf dem Weg Richtung Süden nach Paraguay. Davon berichten wir im nächsten Reisebericht.
Raimund und Michaela